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Datenschutzkonformes Tracking ohne Einwilligung mit GA4

Lesezeit 13 mins | Geschrieben von: Liza Kruse

Datenschutzkonformes Tracking ohne Einwilligung

Zu einer Zeit, in der sich das Internet und technologische Innovationen unaufhaltsam weiterentwickeln, wird die Erfassung und Analyse von Daten immer mehr zum Schlüssel für Unternehmen, um tiefgreifende Einblicke in das Verhalten ihrer Nutzer auf Websites und Apps zu erhalten. Diese fortlaufende digitale Evolution treibt nicht nur den Wettbewerb an, sondern macht es für Unternehmen unerlässlich, präzise Daten über ihre Zielgruppen zu sammeln, damit sie ihre Marketingstrategien zielgerichtet auf diese ausrichten können. In diesem Kontext hat sich Google Analytics (GA4) als unverzichtbares Werkzeug etabliert, das Unternehmen unterstützt, Nutzerdaten zu sammeln, zu analysieren und daraus strategische Erkenntnisse zu gewinnen, um effektive Werbekampagnen über Google Ads zu schalten.
Doch der technologische Fortschritt bringt nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich, insbesondere wenn es um das Tracking und die Erfassung von Daten geht. Steigende Datenschutzanforderungen, ein zunehmendes Bewusstsein der Nutzer für die Verwendung ihrer Daten und intelligente Browsermechanismen, die den Datenaustausch erschweren, stellen Unternehmen vor komplexe Hürden. Wie also lässt sich ein Gleichgewicht zwischen den notwendigen Datenschutzmaßnahmen und dem Bedarf an umfassenden Datenanalysen finden?
In unserem Beitrag erörtern wir, wie sich Nutzerdaten datenschutzkonform und ohne Einwilligung erfassen lassen, während gleichzeitig die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer gewahrt bleibt. 

Warum wird Tracking ohne Einwilligung (Cookies) immer wichtiger?

In der digitalen Welt von heute spielen Datenschutzgesetze eine immer größere Rolle, insbesondere in Bezug auf die Erhebung und Nutzung personenbezogener Daten im Internet. Länderweit ist die Implementierung eines Cookie-Banners (Consent Management Platform, CMP) durch Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) vorgeschrieben. Diese Verordnung regelt detailliert, wie personenbezogene Daten erfasst und verwendet werden dürfen. In Deutschland wird diese Regelung durch das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) ergänzt, das spezifische Anforderungen an die Gestaltung von Cookie-Bannern stellt, um deren Rechtskonformität zu gewährleisten.

Vor diesem rechtlichen Hintergrund wird das Tracking ohne Einwilligung zunehmend wichtiger. Der Grund: Daten werden nur an Google Analytics (GA4) weitergegeben, wenn Nutzer dem Cookie-Banner zustimmen. Eine Ablehnung bedeutet, dass keine Daten an Google Analytics gesendet werden. Die Einwilligungsrate für den Cookie-Banner wird somit zum entscheidenden Faktor für die Datenbasis. In Deutschland liegen die Ablehnungsraten bei 30-50%. Dies impliziert, dass Unternehmen, die Google Analytics einsetzen, potenziell über die Hälfte ihrer Nutzerdaten verlieren. Eine Untersuchung von eTracker aus dem Jahr 2021 zeigt, wie unterschiedliche Gestaltungen von Cookie-Bannern die Einwilligungsraten beeinflussen können, wobei eine Gestaltung, die der DS-GVO entspricht, die geringsten Einwilligungsraten erzielt. Dieser Umstand ist besonders problematisch, sei es für kleine Unternehmen, die auf jede Datenspur ihrer Nutzer angewiesen sind, oder für große Unternehmen, die bedeutende Summen in Werbekanäle investieren.

Abb.: Vergleich nicht datenschutzkonformer Cookie-Banner vs. Datenschutzkonform in der EU

Vergleich nicht datenschutzkonformer Cookie-Banner vs. datenschutzkonform

Die Herausforderungen bei der Datenerhebung werden zudem durch neue Browser-Funktionen zur Tracking-Prävention verstärkt, die oft standardmäßig die Datenweitergabe an Drittanbieter wie Google Analytics blockieren, selbst wenn Nutzer dem Cookie-Banner zugestimmt haben, wodurch die verfügbare Datenbasis weiter schrumpft. Angesichts dieser Schwierigkeiten wird das Tracking ohne Einwilligung immer wichtiger für Unternehmen, die Google-Dienste nutzen. Sie ermöglicht es, trotz der hohen Ablehnungsraten von Cookie-Bannern und der Herausforderungen durch Browser-Tracking-Präventionsmechanismen, wertvolle Daten zu sammeln.

 

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Was ist Cookieless Tracking?

Um das Konzept des Cookieless Trackings vollständig zu erfassen, ist es zunächst notwendig, den Begriff "Cookies" zu verstehen. Cookies fungieren quasi als digitale Dokumente, die das Surfverhalten und persönliche Informationen wie IP-Adressen von Nutzern dokumentieren. Diese ermöglichen es Betreibern von Websites oder Apps, einen Nutzer zu identifizieren und dessen Aktivitäten über einen längeren Zeitraum hinweg zu verfolgen. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Cookies unterscheiden: Third-Party-Cookies und First-Party-Cookies. Beide werden beim Besuch einer Website oder App durch einen Nutzer im Browser gesetzt und gespeichert. Während Third-Party-Cookies von Drittanbietern wie Google erzeugt werden und eine geräte- sowie plattformübergreifende Nutzerverfolgung ermöglichen, werden First-Party-Cookies direkt von der besuchten Website erstellt. Sie enthalten Informationen ausschließlich über diese Domain und ermöglichen lediglich eine Wiedererkennung des Nutzers innerhalb dieser spezifischen Seite.

Cookieless Tracking stellt hingegen eine Methode der Datenerfassung dar, die ohne Cookies auskommt. Dabei existieren diverse Technologien, die für das Cookieless Tracking eingesetzt werden. Allem voran haben sie das gemeinsame Ziel, Besucher einer Website oder App ohne den Einsatz von First- oder Third-Party-Cookies zu erfassen. Durch den Verzicht auf Cookies umgeht das Cookieless Tracking die Hürden, die mit der Cookie-Einwilligung verbunden sind, und eröffnet neue Möglichkeiten für das Tracking von Nutzerdaten auf eine Weise, die potenziell die Privatsphäre der Nutzer besser schützt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht alle diese Methoden zwangsläufig datenschutzkonform sind!

Warum Sie über Cookieless Tracking nachdenken sollten 

Der zentrale Gedanke hinter der Überlegung, auf Cookieless Tracking umzusteigen, basiert auf der Erkenntnis, dass für effektive Marketingstrategien nicht unbedingt personenbezogene Daten erforderlich sind. Stattdessen bieten Daten über das Nutzerverhalten auf einer Website oder in einer App – also wie Besucher mit den angebotenen Inhalten interagieren – wertvolle Einsichten. Es ist oft aussagekräftiger zu analysieren, wie sich ein Besucher durch eine Website navigiert, welche Seiten aufgerufen werden, auf welche Inhalte geklickt wird, wie intensiv gescrollt und an welchem Punkt der Besuch abgebrochen wird, als den eigentlichen Namen oder die IP-Adresse des Nutzers zu kennen.

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Herausforderungen – wie den Datenschutzgesetzen, dem wachsenden Datenschutzbewusstsein der Nutzer, hohen Ablehnungsraten bei Cookie-Bannern und den datenschützenden Technologien moderner Browser – kommen weitere Schwierigkeiten hinzu. Ein besonders kontroverses Thema ist die Weitergabe personenbezogener Daten in Drittländer, wie etwa die USA, durch Dienste wie Google. Dies wird problematisch, wenn für diese Länder kein Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission vorliegt, der ein der DS-GVO entsprechendes Schutzniveau für Datenübermittlungen garantiert. Das ursprüngliche Privacy Shield-Abkommen von 2016, das den Datenaustausch zwischen der EU und den USA aufgrund eines angemessenen Schutzniveaus erlaubte, wurde 2020 durch das Schrems II Urteil des Europäischen Gerichtshofs für ungültig erklärt. Obwohl mittlerweile ein neues Abkommen, das Data Privacy Framework, den Datenaustausch zwischen der EU und den USA ermöglicht, bleibt die Frage nach der Dauerhaftigkeit solcher Vereinbarungen angesichts ihrer häufigen Änderungen bestehen.

Welche Vorteile bietet Cookieless Tracking?

Das Konzept des Cookieless Trackings bietet eine Reihe signifikanter Vorteile, die es insbesondere in der heutigen, zunehmend datenschutzbewussten Welt zu einer attraktiven Option machen. Ein zentraler Vorteil ist, dass für das Tracking keine Cookies oder Serveranbindungen zu Drittanbietern benötigt werden. Dies bedeutet, dass keine direkte Verbindung zu Tracking-Software von Drittanbietern besteht, was wiederum die Übermittlung von personenbezogenen Daten, wie der IP-Adresse, unnötig macht.

Darüber hinaus ermöglicht Cookieless Tracking eine erhöhte Kontrolle über die Datenweitergabe. Dies kommt insbesondere den Bedürfnissen jener Nutzer entgegen, die den Cookie-Banner ablehnen und somit einer Weitergabe ihrer personenbezogenen Daten nicht zustimmen. Mittels eines Server-Containers, der nicht nur die Daten der Nutzer erfasst, sondern auch die Information, ob der Nutzer dem Cookie-Banner zugestimmt oder ihn abgelehnt hat, können Daten bei einer Ablehnung vollständig anonymisiert werden. Dieser Prozess erfolgt vollständig automatisiert, was eine datenschutzkonforme Handhabung der Nutzerdaten gewährleistet.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil betrifft die Sicherheit. Durch die Integration von Code-Snippets Dritter auf einer Webseite entstehen potenzielle Sicherheitsrisiken. Oft verstehen Betreiber von Websites nicht vollständig, wie diese eingebetteten Code-Snippets funktionieren, was ein Risiko birgt, da Drittanbieter die Inhalte dieser Skripte jederzeit nach ihrer Einbindung verändern können. Diese Skripte werden üblicherweise direkt in den Kontext der Webseite eingefügt (mittels des <script>-Tags) und sind nicht durch isolierende Mechanismen wie <iframe> geschützt, was sie anfällig für Sicherheitslücken macht. Indem auf die Einbindung externer Skripte verzichtet wird, umgeht das Cookieless Tracking solche Risiken effektiv.

100% vollständige Datenbasis mit Server-Side-Tagging

Zusammenfassend bietet Cookieless Tracking eine zukunftsweisende Lösung, die nicht nur den Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer respektiert, sondern auch eine vollständige Datenbasis für Google Analytics (GA4) ermöglicht aufgrund der anonymisierten Daten. Diese Vorteile machen es zu einer überlegenswerten Alternative für Unternehmen und Website-Betreiber, die sich in einer zunehmend regulierten digitalen Landschaft bewegen.

Ist Cookieless Tracking ohne Einwilligung datenschutzkonform? 

Cookieless Tracking ohne Einwilligung stellt Unternehmen vor eine Reihe von Herausforderungen und wirft wichtige Fragen hinsichtlich der Datenschutzkonformität auf. Obwohl das Tracking ohne Cookies technisch möglich ist, erfordert es umfassendes Wissen und technisches Know-how, um sicherzustellen, dass die Methoden datenschutzkonform sind. Die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) und des Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetzes (TTDSG) in Deutschland ist dabei entscheidend, da diese Gesetze festlegen, dass personenbezogene Daten nur mit aktiver Einwilligung der Nutzer verarbeitet werden dürfen.

Beim Cookieless Tracking ohne explizite Einwilligung müssen folgende Aspekte sorgfältig beachtet werden:

Aspekte von Server-Side-Tagging

  1. Anonymisierung der Daten: Die erfassten Daten dürfen keinerlei personenbezogene Informationen enthalten. Es ist entscheidend, dass keine der Informationen Rückschlüsse auf die Identität der Personen zulässt, von denen die Daten erhoben wurden. Dies gilt sowohl für das Unternehmen, das die Daten verarbeitet, als auch für Dritte, die möglicherweise Zugang zu diesen Daten haben. Eine Pseudoanonymisierung, die oft bei verschiedenen Technologien angewendet wird ist nicht zulässig, da hier ein Rückschluss auf die Person möglich ist.

  2. Vermeidung von Drittanbieter-Interventionen: Die Daten dürfen nicht direkt an Drittanbieter weitergeleitet werden, die potenziell die IP-Adresse des Nutzers sehen könnten. Stattdessen müssen die Daten über einen eigenen First-Party-Server geleitet werden, um die Kontrolle und Sicherheit der Daten zu gewährleisten.

  3. Verzicht auf Cookies und lokale Speichertechnologien: Um vollständig datenschutzkonform zu sein, sollte das Tracking weder Cookies noch andere lokale Speicherverfahren wie Local Storage oder Session Storage verwenden.

Glücklicherweise existieren Verfahren, die ein Cookieless Tracking ermöglichen, indem sie Nutzerdaten effektiv anonymisieren. Durch das Entfernen personenbezogener Daten fallen diese nicht unter die strengen Regelungen der DS-GVO. Solche Methoden nutzen oft Techniken wie die Aggregation von Daten zu statistischen Zwecken, wodurch individuelle Profile vermieden und die Anonymität gewahrt wird.

Es ist jedoch entscheidend, dass Unternehmen, die solche Tracking-Methoden implementieren, sich gründlich mit den rechtlichen Anforderungen auseinandersetzen und sicherstellen, dass ihre Verfahren den Datenschutzrichtlinien entsprechen. Dies schützt nicht nur die Privatsphäre der Nutzer, sondern bewahrt das Unternehmen auch vor möglichen rechtlichen Konsequenzen.

Wie Server-Side-Tagging Cookieless Tracking möglich macht 

Server-Side-Tagging ist eine fortschrittliche Form der Datenerfassung im digitalen Marketing, die eine wichtige Rolle beim Cookieless Tracking spielt. Diese Methode setzt auf die Verwendung eines eigenen Servers, der zwischen dem Client (also dem Browser des Nutzers) und externen Drittanbietern wie Google Analytics geschaltet wird. Dies bietet erhebliche Vorteile, insbesondere wenn es um die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen geht.

Abb.: Vereinfachte Funktionsweise von Server-Side-Tagging

Server-Side-Tagging

Grundsätzlich erfordert jede Form des Trackings, die personenbezogene Daten erfasst und verarbeitet, die ausdrückliche Einwilligung der Nutzer. Server-Side-Tagging ermöglicht jedoch eine Form des Trackings, bei der die Einwilligungsraten des Cookie-Banners irrelevant sind. Das liegt daran, dass personenbezogene Daten wie IP-Adressen, Namen oder andere identifizierbare Informationen auf dem eigenen Server gefiltert und entfernt werden können, bevor sie an Drittanbieter weitergeleitet werden. Dies ist besonders relevant, wenn Nutzer den Cookie-Banner ablehnen. In solchen Fällen wird keine Information, die eine persönliche Identifizierung erlaubt, gespeichert oder verarbeitet.

Durch den Einsatz von Server-Side-Tagging können Unternehmen trotzdem wertvolle Daten über das Nutzerverhalten sammeln, ohne dabei in Konflikt mit Datenschutzvorschriften zu geraten. Zu diesen Daten gehören beispielsweise Seitenaufrufe, Verweildauer, Absprungraten und andere nicht-personenbezogene Metriken, die Aufschluss über das Engagement und die Interaktionen der Nutzer auf der Website oder App geben. Diese Informationen sind entscheidend für die Optimierung von Webseiten und Marketingstrategien, ermöglichen es den Unternehmen jedoch gleichzeitig, die Privatsphäre ihrer Nutzer zu respektieren.

Somit dient Server-Side-Tagging nicht nur als Brücke zur Einhaltung von Datenschutzstandards, sondern auch als ein mächtiges Werkzeug für das Cookieless Tracking. Es bietet eine Lösung, bei der die Sammlung und Analyse von Nutzerdaten in einer Weise erfolgt, die sowohl den Unternehmenszielen als auch den strengen Anforderungen des Datenschutzes gerecht wird.

Was ist zu beachten, damit Server-Side-Tagging datenschutzkonform ist?

Server-Side-Tagging (SST) bietet zahlreiche Vorteile für Datenschutz und Effizienz in der Datenverarbeitung. Dennoch muss bei der Implementierung von SST besondere Sorgfalt auf die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen gelegt werden, um die rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

Wichtige Aspekte für eine datenschutzkonforme Umsetzung von Server-Side-Tagging

  1. Transparenz der Datenverarbeitung: Ein zentraler Aspekt der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) ist die Transparenz in der Verarbeitung personenbezogener Daten. Nutzer, die den Cookie-Banner ablehnen, haben oft keine Möglichkeit, die serverseitige Verarbeitung ihrer Daten nachzuvollziehen. Es ist daher essenziell, dass die Transparenz durch klare Informationsbereitstellung in der Datenschutzrichtlinie aufrechterhalten wird. Diese sollte umfassend darlegen, wie Daten erhoben, verarbeitet und verwendet werden.

  2. Consent Management: Server-Side-Tagging ersetzt nicht einen Cookie-Banner. Um Server-Side-Tagging rechtskonform zu nutzen, ist ein effektives Consent Management durch einen Cookie-Banner unerlässlich. Website- und App-Betreiber müssen sicherstellen, dass der verwendete Cookie-Banner den rechtlichen Anforderungen entspricht. 

  3. Sichere Datenverarbeitung: Bei der Weitergabe von Daten an Dritte muss gewährleistet sein, dass diese keine Rückschlüsse auf individuelle Personen zulassen. Eine Methode hierfür ist die strikte Anonymisierung der Daten vor ihrer Weitergabe. Es muss sichergestellt sein, dass keine Re-Anonymisierung durch das Hinzufügen weiterer Identifikationsmerkmale möglich ist. Weiterhin ist es unzulässig, individuelle Nutzerdaten so zu speichern oder zu verarbeiten, dass Nutzerpfade über einzelne Sessions hinaus verfolgt werden können.

Wissenswertes zu Server-Side-Tagging

Für noch mehr Informationen über Server-Side-Tagging, können Sie sich über diesen Link, kostenlos unseren PDF Guide herunterladen

Wer sollte über eine Implementierung von Server-Side-Tagging nachdenken? 

Server-Side-Tagging (SST) stellt eine innovative Lösung für digitales Marketing und Datenanalyse dar, die insbesondere für Unternehmen in bestimmten Szenarien von großem Nutzen sein kann. SST ist besonders dann interessant wenn:

  1. Unternehmen auf Webanalyse angewiesen sind: Für viele Unternehmen ist die kontinuierliche Optimierung ihrer Webseite entscheidend, um die Benutzererfahrung zu verbessern und die Conversion-Rate zu steigern. Server-Side-Tagging ermöglicht eine präzisere und umfassendere Datenerfassung, die für solche Optimierungen notwendig ist. Indem personenbezogene Daten serverseitig anonymisiert werden, können wertvolle Einblicke gewonnen werden, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu kompromittieren oder gesetzliche Grenzen zu überschreiten.

  2. Unternehmen, die digitale Werbekampagnen schalten: Für Firmen, die auf Plattformen wie Google Ads oder Meta (früher Facebook) Werbung schalten, ist das Tracking von Conversions über ihre Websites hinweg essenziell. Server-Side-Tagging kann dabei helfen, das Conversion-Tracking zu verbessern, indem es genauere Daten liefert, die nicht durch Cookie-Beschränkungen oder Ad-Blocker beeinträchtigt sind. Dies führt zu einer besseren Zuordnung von Werbeausgaben und Effektivität der Kampagnen.

  3. Unternehmen mit niedrigen Einwilligungsraten in ihrer CMP: Wenn die Zustimmungsrate für Cookies und das Tracking auf der Website unter 95% liegt, verlieren Unternehmen potenziell wertvolle Daten, die für die Marktanalyse und -anpassung entscheidend sein könnten. Server-Side-Tagging bietet eine Möglichkeit, relevante Daten zu erfassen und zu nutzen, selbst wenn Nutzer dem Tracking nicht zustimmen. Dies wird erreicht, indem sichergestellt wird, dass die erfassten Daten anonym bleiben und keine direkten Rückschlüsse auf individuelle Nutzer zulassen.

Welche Software sollte für Server-Side-Tagging verwendet werden?

Wir empfehlen den Einsatz des Google Server Tag Managers (S-GTM) für das Tagging und Google Analytics 4 für die Datenübertragung vom Browser zum Server. Unsere Empfehlung gründet darauf, dass diese Tools kostenlos sind und umfassende Funktionalitäten bieten.

Im Vergleich dazu bieten alternative Lösungen weniger Vorteile und weisen eine geringere Kompatibilität mit Drittanbietersoftware auf. Zudem entstehen bei diesen Alternativen zusätzliche Lizenzkosten.

Wie aufwendig ist die Implementierung? Benötige ich einen Dienstleister? 

Die Implementierung von Server-Side-Tagging (SST) kann je nach technischer Expertise Ihres Teams und der Komplexität Ihrer Anforderungen unterschiedlich aufwendig sein. Grundsätzlich ist die Einrichtung von Google Analytics 4 mit einem Server-Tag-Manager aber relativ einfach gestaltet. Google bietet umfassende Dokumentationen, die es Ihnen ermöglichen, in kurzer Zeit einen Tagging-Server bereitzustellen.

Wichtige Überlegungen bei der Implementierung von SST

1. Datenschutzkonformität: Es ist entscheidend zu verstehen, dass die Einrichtung des Server-Tag-Managers nicht nur den Erfolg Ihres Webtrackings und Online-Marketings beeinflusst, sondern auch die Datenschutzkonformität Ihrer Website. Eine fehlerhafte Konfiguration kann zu erheblichen Bußgeldern führen oder durch kritische Fehler große Lücken in Ihren Trackingdaten verursachen.

2. Betriebskosten: Beim Betrieb des Server-Tag-Managers in der Cloud ist auch mit Kosten zu rechnen, die schnell ansteigen können, wenn der Dienst in der Cloud nicht korrekt konfiguriert und gesichert wird. Die Überwachung und Optimierung der Cloud-Nutzung ist daher entscheidend, um unerwartet hohe Kosten zu vermeiden.

Notwendige Ressourcen

Für eine erfolgreiche Implementierung von SST sollten Sie überprüfen, ob Ihr Team über die notwendigen Fähigkeiten verfügt oder ob Sie externe Dienstleister hinzuziehen sollten:

  • Cloud-Architekt/Cloud-Experten: Für den Betrieb von Containeranwendungen in der Cloud ist fachspezifisches Wissen erforderlich
  • Cloud-Sicherheits-Experte: Sicherheitsmaßnahmen in der Cloud sind entscheidend, um Daten sicher zu verwalten und Datenschutzanforderungen zu erfüllen
  • Experte für Google Marketing Platform und Server-Tag-Manager Software: Tiefgehendes Verständnis dieser Plattformen ist notwendig, um alle Funktionen effektiv zu nutzen
  • Experte für Google Analytics 4 und weitere Tracking-/Marketingdienste: Spezifisches Wissen über die Anbindung und Konfiguration dieser Dienste ist erforderlich
  • JavaScript-Entwickler: Für die Erstellung von benutzerdefinierten Tags und "Clients" innerhalb des Server-Tag-Manager Containers
  • IT-affiner Datenschutzexperte: Ein Verständnis von Webtracking und Server-Side-Tagging aus datenschutzrechtlicher Sicht ist unerlässlich

Fazit

Obwohl die Grundkonfiguration von Server-Side-Tagging relativ einfach sein kann, hängt die tatsächliche Implementierung von der Komplexität Ihrer spezifischen Anforderungen ab. Die Einbindung eines erfahrenen Dienstleisters kann daher sinnvoll sein, insbesondere wenn Ihr internes Team nicht alle notwendigen Kompetenzen abdeckt. Dies sichert nicht nur die technische und datenschutzrechtliche Korrektheit Ihrer Implementierung, sondern optimiert auch den langfristigen Betrieb und die Wartung des Systems.

Die Zusammenarbeit mit DWC

DWC ist eine spezialisierte Agentur für Einwilligungs- und Datenmanagement, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Consent Management und fortschrittlichen Measurement-Technologien wie Server-Side- und Cookieless-Tracking. Wir haben bereits erfolgreich an über 400 CMP-Projekten in mehr als 25 Ländern mitgewirkt und zählen zu den Pionieren in der Unterstützung von Server-Side-Tagging.

Als technologieunabhängige Beratungsfirma bieten wir Ihnen maßgeschneiderte Lösungen, die speziell auf Ihren Technologie-Stack zugeschnitten sind, um optimale Ergebnisse zu erzielen. 

Schritte der Zusammenarbeit: 

  • Kostenlose Erstberatung: Wir laden Sie zu einer unverbindlichen Erstberatung ein, bei der wir das Potenzial einer Implementierung von Server-Side-Tagging evaluieren und Ihre Fragen umfassend beantworten.

  • Projektphasen nach Einigung: Nach der erfolgreichen Abstimmung folgt eine detaillierte Analyse des Status Quo, gefolgt von der Implementierung, Konfiguration und kontinuierlichen Wartung. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Sie das maximale Potenzial Ihrer Datenerfassung ausschöpfen und die Lösung optimal auf Ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist.

  • Status Quo Analyse: In dieser Phase evaluieren wir, welche Softwarelösungen am besten zu Ihren spezifischen Geschäftsprozessen passen. Wir informieren Sie detailliert über den geplanten Projektverlauf.

  • Implementierung: Wir führen die Implementierung der ausgewählten Software durch, wobei wir sicherstellen, dass diese den aktuellen Datenschutzstandards entspricht und Sie zugleich das volle Potenzial Ihrer Datenerfassung realisieren können.

  • Konfiguration: In dieser Phase überprüfen und optimieren wir jeden Schritt innerhalb der Prozesskette, um eine fehlerfreie Funktionalität der Software zu gewährleisten und Anpassungen vorzunehmen, wo nötig.

  • Wartung: Unser Engagement endet nicht mit der Implementierung. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, unser Expertenteam zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen für Rückfragen zur Verfügung und setzen unsere Unterstützung fort, bis Sie vollständig zufrieden sind.

Wir arbeiten gerne mit Ihnen zusammen

 

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Liza Kruse