In diesem Blogbeitrag befassen wir uns mit serverseitigen Tag Manager (auch genannt „Tag Manager Server Side“) und gehen dabei insbesondere auf das dazu verfügbare Produkt von Google ein. Wir wollen unter anderem erklären, was das ist, welche Funktionen ein serverseitiger Tag Manager hat, wie er funktioniert, und inwiefern er sich von klassischen Tag Managern unterscheiden.
Vereinfacht gesagt, wird ein serverseitiger Tag Manager dazu genutzt, Daten in einer bestimmten Form zu empfangen, diese dann gegebenenfalls zu manipulieren und dann an einen Drittanbieter weiterzuleiten.
Das klingt zunächst banal, spielt jedoch eine große Rolle. Denn normalerweise sammeln die von Ihrer Website geladenen Tags Daten und würden diese direkt vom Browser an den jeweiligen Drittanbieter verschicken. Die von Google Analytics gesammelten Daten würden beispielsweise direkt an Google gehen. Beim serverseitigen Tagging wird ein eigener Server als Zwischenstation (auch Proxy genannt) eingesetzt, dieser nimmt die gesammelten Daten an, verarbeitet diese, wenn nötig, und schickt diese danach an die Tracking Anbieter weiter.
Der serverseitige Tag Manager ist also trotz des ähnlichen Namens, nicht wirklich mit einem clientseitigen Tag Manager zu vergleichen. Letzterer wird nur dazu eingesetzt, die Tracking-Scripte („Tags“) entsprechend der Triggerkonfiguration auszuspielen. Beim serverseitigen Tagging geht es hingegen darum, die Daten der Nutzer/innen entgegenzunehmen und an Drittanbieter weiterzugeben.
Wie beim clientseitigen Tag Manager, gibt es auch hier ein Produkt von Google, welches wir empfehlen. Im wesentlichen hat die Nutzung des serverseitigen GTMs (Google Tag Manager) drei große Vorteile: Erstens können Sie dadurch einige Trackingdienste, wie zum Beispiel Google Analytics, ohne Einwilligung der Nutzer/innen einsetzen, da so keine personenbezogenen Daten mehr an Google weitergeleitet werden. Zweitens können Browser-Tracking-Preventions umgangen werden. Diese können sogar bei voller Zustimmung das Tracking im Browser einschränken, oder sogar blockieren. Das kann durchaus negative Auswirkungen haben, beispielsweise werden Nutzer/innen schlechter wiedererkannt, beziehungsweise fälschlicherweise mehr „neue Nutzer/innen“ erkannt. Drittens können dadurch Google Produkte, wie ein Web-GTM-Script oder Google Analytics-Scripte, selbst gehostet werden, wodurch wiederum die Pagespeed-Scores und die Google Core Web Vitals verbessert werden, was wiederum das Benutzererlebnis auf Ihrer Seite verbessert.
Nein, das tut er nicht. Beide haben zwar ähnlich klingende Namen, ihre Funktionen unterscheiden sich jedoch grundlegend. Denn während der serverseitige GTM eigesetzt wird, um Daten der Nutzer/innen entgegenzunehmen, gegebenenfalls zu manipulieren und diese dann an Drittanbieter weiterzuleiten, wird der klassische Web-GTM (oder auch clientseitiger GTM) eingesetzt um Tags auf der Website auszuspielen.
An sich ist der serverseitige Google Tag Manager ein kostenfreies Produkt, für das keine Lizenzgebühren anfallen. Mögliche Kosten entstehen nur durch den Betrieb des eigenen Servers/Servernetzwerkes.
Die bevorzugte Implementierungsvariante ist ein App-Engine-Dienst in der Google Cloud. Auf diesem Weg kümmert sich Google um die Bereitstellung, Wartung, Sicherung und Skalierung der Serverinstanzen. Alternativ kann der Tagging-Server aber auch in einer anderen Umgebung mithilfe eines bereitgestellten Docker-Images installiert werden.